Niel Gaimans Beobachtungen aus der letzten Reihe
Er ist schuld und wird es auch bleiben. Nicht erst seit Niemalsland half er mir auch meine eigenen Straßenlaternen mit zu entzünden, also, damit wir uns recht verstehen, ich bin kein Fan von Irgendwem seit ich dreißig bin. Manche nennen das Erwachsen.
Aber ich gönne ihm jeden seiner Preise, weil was er macht auf einem sehr sehr tiefen Myzelium beruht, das ist noch mit Herzblut Geschriebenes und in Bilder gepresster Granatapfelsaft, C.G.Jung lächelt ständig mit ihm gemeinsam für den nächsten Tanz im
Altarraum der vergessenen Psychologie
Und unsere Gestalten, die, die wir auf der Erde vermutet in einem ständigen Rollenspiel mit Skills versehen, als Dieb, als Königin, als Nekromant oder Hobbit durch ein Leben ziehen das genau das allständig verbietet, nun, der gute Mr.Gaiman schreibt dagegen an, er holt weit aus und
OHRGEFEIGT SEI DIE BANALITÄT.
Dann nimmt er sie mit in die magische Wirklichkeit und benötigt nicht einmal ein phaaaaantastisches Buch oder Comic sondern wie hier einfach gesammeltes Gequatscheum seinen Flair zu entfalten. Es ist somit leider einfach so :
Entweder man hat es oder hat nicht, auch wenn Self Publishing etwas anderes vermuten lässt. Und Erfolg niemals ein Kriterium war.
Wie bei manchen Serien, die man dadurch plötzlich mit dem breitesten Lächeln der Kleinstadt ausgestattet, in der Großstadt bräuchte man das nicht, und keinen dreifachen Boden wenn man planetar bebt, aber egal, was wollte ich gerade feiern, ach, so Mr. Gaiman, wenn er über die tausend Dinge schreibt, mit Science Fiction und Fantasy und vielen Damen und Herren aus der Szene, die ich wohl meiden würde, aber ich mein(e), Stephen King zu interviewen ist dann doch zu verführerisch, und ja, auch bei mir hat der King etwas bewirkt, ganz am Anfang, mit diesem eingesickerten Psychokram aus den alten Werken und seinem Über das Schreiben, das ist schon ein wichtiger Workshop gewesen.
Und naja, Schrifsteller ist so ne Sache, aber sich wirklich produzieren das ist schön, egal ob dann Filme, Webseiten, Exhibition, Performances, Fernsehserien, Computer oder Boardgames, StartUps oder alchemistische Essenzen dabei herauskommen, ein neues Wunderland oder eine Hutmacherei.
Ihn irgendwie jahrzehntelang übersehen zu haben zeigt in diesem Fall nicht den Riesenfinger auf mich sondern ist eben ein Glücksfall, Eternity etwa konnte sich alle Staffeln Lost auf einmal bingen , mein Gott, den es nicht gibt, wie habe ich das Mädchen beneidet.
Und ich binge mir nun die Sandman Reihe, Kinderbücher lasse ich mal außen vor, das ist eine andere Baustelle. Die Beobachtungen sind
Nette Häppchen
, flüssig und permutierend, weil der Typ sich einfach wie ich auch nicht zurückhalten kann, er channelt, das ist in jeder Zeile spürbares Erbgut, unverdaut, ja, natürlich wird gefeilt und gewogen , ich denke in einem Buch wie diesem war er ziemlich aufgeschlossen und hat sich selbst etwas entblößt vom Wert mancher Seiten her, aber das ist Sinn und Unsinn dahinter, einfach nur zu entdecken, wie brillant das Naturtalent eines Menschen ist.
Die Gabe, wie sich diese eine Doku etwas schwülstig ausdrückt. Aber bei einem frechen und frischen Pratchett und Adams artigen Mythenjäger, der den Ghostbustern haushoch überlegen eine Dr.Who Parabel in die Wiege legt, das einzige mir Auffehlende ist die etwas zu große Huldigungsmasche die ihm zu eigen scheint.
Meine Güte, ein paar Preise weniger und sich mehr um den Zustand des Jetzt zu kümmern, das könnte nicht schaden, Bauchpinsel ist eigentlich ekelig, das Wort verrät es exakt, vernünftiger argumentiert : Sich immer nur selbst zu feiern ist dann auf Dauer zu dünn.
Ich liebe Mythologie, ich liebe Comics, ich tauche und brandschatze also Gaiman für den Rest des Zölibats. Ihr werdet seinen Namen noch öfter lesen müssen.
Zum Anlassbuch darf man abschließend noch das Qualitätssiegel Einblicke, Making Of hinzufügen, denn in den Arbeit und Lebensraum eingelassen zu werden, von was auch immer, ist eine sehr respektvoll und zutiefst ins Menschliche führende Sache, in die Verletzlichkeit, die Dummheiten und Freuden von Anderen involviert zu werden , welcher Art auch immer macht uns zu verbundenen Wesen, bei aller Individualisierung ein wertvolles Gut. Einem achtsamen Reflektor über die Schulter zu schauen lässt den eigenen achtsamen Reflektor die Dinge etwas Tellerrandfrei bejauchzen. So wie er im bejauchzen gut und horny ist.